Archiv für März 2012

Regional – ökologisch korrekt?

Mittwoch, 28. März 2012
Spargel

Heute gab’s im Grünen Markt Spargel im Angebot, weißer Spargel aus Griechenland, das Pfund zu 3,99 €. Kurzes Nachdenken meinerseits. Darf ich den jetzt kaufen? Die eigentliche – oder besser: die deutsche – Spargelsaison beginnt ja erst Mitte April. Seltsamerweise gibt es auf dem Markt trotzdem auch schon jede Menge deutschen Spargel. Wie hat der es so schnell geschafft, in der noch winterkalten Erde großzuwerden? Die Antwort: Heizschläuche in der Erde lassen die Stangen sprießen. Ein Pionier der Methode hat seinen Sitz in Schrobenhausen, er hofft, mit dem “Frühspargel” die Nachfrage der genussfreudigen Münchner zu befriedigen. Ist das nicht praktisch – irgendwo muss die überschüssige Energie ja hin, wär doch zu dumm, wenn am Ende noch ein Atom- oder Braun-kohlekraftwerk abgeschaltet werden müsste, weil es überflüssig ist. Also [...]

Topinambur-Rösti

Sonntag, 18. März 2012
Topiroesti

Die zweieinhalb Kilo Topinambur-Knollen, die ich gestern ausgebuddelt habe, wollen verarbeitet sein. Gestern abend gab es eine Suppe, ganz einfach gemacht: Zwiebel und Knoblauch in Öl andünsten, nach 5 Minuten grob zerkleinerten Topinambur dazugeben, mit 1/2 l Gemüsebrühe aufgießen, und wenn die Knollen weich sind, das Ganze pürieren. Ein Stückchen Chilischote habe ich noch dazugetan und am Ende einen Löffel geröstete Pinienkörner darübergestreut. Bei Traumwetter war ich heute im Englischen Garten und habe unter Bäumen die ersten zarten Spitzen der Bärlauchblätter entdeckt. Also gab’s Topinambur-Rösti mit Bärlauch-Dip 6-8 Stück 400 g Topinambur 2 EL feines Mehl Salz Bratöl 250 g Soja-Joghurt 1 Handvoll Bärlauch Topinmabur schälen und raffeln und mit dem Mehl vermischen. Leicht salzen. Für den Dip Bärlauchblätter hacken und mit dem Joghurt verrühren, mit Salz abschmecken. [...]

Topinambur-Ernte in der Stadt

Samstag, 17. März 2012
Topiernte

Das Ökologische Bildungszentrum München lud heute zum Topinambur-Ausgraben. Anders als Kartoffeln, die bei Frost erfrieren, überstehen die leicht süßlichen Knollen den Winter unbeschadet und können auch jetzt noch – bevor sie auszutreiben beginnen – aus der Erde geholt werden. Außer ein wenig Arbeit würden die länglichen Knollen, die im Bioladen für teures Geld zu haben sind, nichts kosten. Genau die richtige Aktion für das Arm-aber-Bio!-Motto. Topinambur, erfuhr ich von Andrea Bertele, ehrenamtliche Mitarbeiterin des Bildungszentrums, wächst wie der Teufel. “Man muss nur ein paar Knollen hinwerfen, dann wird man sie nicht mehr los.” Wer zum ersten Mal von der Knolle nascht, sollte es mit einer kleinen Portion probieren: Topinambur, auch als Erdbirne oder Jerusalem-Artischocke bezeichnet und mit der Sonnenblume verwandt, gilt als verdauungsfördernd. Wieder daheim, habe ich die [...]

O’pflanzt is!

Donnerstag, 15. März 2012
Kohlraben

Als Bewohnerin einer Stadtwohnung mit winzigem dunklem Nordbalkon war ich bisher von gärtnerischen Aktivitäten ausgeschlossen. Das hat sich geändert! Nicht dass ich umgezogen wäre. Aber in München, in angenehmer Fahrradreichweite, hat sich ein Gemein-schaftsgärtnerprojekt gegründet: “O’pflanzt is!” (www.o-pflanzt-is.de) Für Nichtbayern auf Hochdeutsch: “Es ist angepflanzt!” Der Verein hat vom Freistaat dreieinhalbtausend Quadratmeter verwildertes Gelände gemietet und darf dort gärtnern. Nur in Hochbeeten, wenn ich es recht verstanden habe, weil der Untergrund nicht ganz koscher ist. Jedenfalls gab es eine erste Pflanzaktion, bei der rund 45 Teilnehmer zwischen Null und 68 Jahren mit Begeisterung in Erde wühlten und behutsam Samen in kleine Töpfe packten. Zwei stehen jetzt bei mir auf der Fensterbank (Südseite). Nach einer Woche kamen grüne Spitzen aus der Erde, jetzt bin ich unglaublich stolz auf meine [...]

Fröhliche Fastenzeit!

Donnerstag, 8. März 2012
Pizzaganz

Aus religiösen Gründen fasten bei uns die wenigsten – und was heißt überhaupt “fasten”? Da mein Thema “Essen” ist und nicht “Gar-nichts-essen”, soll hier von der Total-Enthaltsamkeit nicht die Rede sein. Die kirchlich verordnete Fastenzeit hat jenseits der Religion ihr Gutes, denn ein paar Wochen auf Fleisch zu verzichten, ist unbedingt sehr sinnvoll. Eine Freundin aus Rumänien erzählte mir, dass die orthodoxe Kirche dort für die Fastenzeit sogar den Verzicht auf jegliche Tierprodukte vorschreibt. Vegane Fastenzeit also – wenn das nicht zeitgemäß ist! Mein Fastenzeitrezept für Sie: Pizza mit Champignons, ohne Käse! Das ist ungewohnt, funktioniert aber gut, sofern Teig und Belag saftig sind. 2-3 runde Pizzen oder 1 großes Blech Teig 500 g Mehl 2 TL Trockenhefe 1 TL Salz ca. 250 ml lauwarmes Wasser 2 EL [...]