Dioxin im Bio-Ei / Veganes Rezept zum Muttertag

Jetzt auch noch Dioxin im Bio-Ei! Kann man sich denn auf gar nichts mehr verlassen?
Immer wenn mal wieder so ein Skandal um die Ecke biegt – und es kommt hin und wieder dazu, denn wo Menschen arbeiten und Geld verdienen, wird eben auch mal geschlampt und wird eben auch mal gemogelt – immer, wenn es also mal wieder soweit ist, höre ich im Freundes- und Bekanntenkreis: “Siehste, ist doch eh egal, was man isst.” Oder: “Da dürfte man ja eigentlich gar nichts mehr essen.”
Und häufig schwingt in solchen Kommentaren eine gewisse Befriedigung mit. Befriedigung darüber, dass man jetzt wieder die Verantwortung abgeben kann. Dass man sich nicht mehr die Mühe machen muss, darauf zu achten, was man isst. Denn es ist ja eh alles wurscht.

Ist es aber nicht. Denn selbst angenommen, es gäbe bei Bio-Lebensmitteln eine Quote von 1 Prozent Murks (was nicht der Fall ist, die Quote ist sehr viel niedriger), dann hieße das umgekehrt, dass zu mindestens 99 Prozent alles paletti ist. Und zwar nach den hohen Bio-Standards.
Interessant auch, dass in diesem Fall – so wie es bisher aussieht – keineswegs die Bio-Szene insgesamt betroffen ist. Der verunreinigte ukrainische Mais, der sich übrigens nicht durch Mogelei beim Anbau, sondern durch unsachgemäßes Erhitzen beim Trocknen die Dioxine eingefangen hat, wurde an Hühner verfüttert, deren Eier bei Lidl, Rewe und Aldi landen. Die also der niedrigsten EU-Norm entsprechen.
Wer beispielsweise nach Demeter-Richtlinien produziert, darf gar kein solches Fremdfutter verwenden, auch Verbände wie Naturland, Bioland und wie sie alle heißen, sind bedeutend restriktiver als die vergleichsweise lasche EU-Norm. Trotzdem: Auch diese “weichen” Regeln sind strenger als die für konventionelle Nahrungsmittel. Das heißt, Bio zweiter Klasse ist immer noch besser als gar nicht Bio.

Dass Futtermais importiert wird, liegt auch daran, dass insgesamt irrwitzige Mengen an Eiern konsumiert werden. Generell weniger Fleisch, Eier und Milchprodukte zu konsumieren, würde die eigene Gesundheit und die Umwelt schonen.

Also gibt’s zum heutigen Muttertag ein nettes veganes Rezept:

Erdbeeren mit Orangen-Kokos-Creme
Für 4 Personen
Den Inhalt einer Mini-Dose (125 g) Kokosmilch in einem kleinen Topf zusammen mit dem Saft von 1 Orange glattrühren und erhitzen, mit wenig Zucker oder Ahornsirup süßen.
Auf Wunsch zusätzlich mit einem kleinen Schuss Orangenlikör aromatisieren.
Während die Sauce abkühlt, 500 g Erdbeeren säubern und, je nach Größe, halbieren, vierteln oder in Scheiben schneiden. Portionsweise auf Desserttellern anrichten und mit der abgekühlten Sauce übergießen.

Rosa grüßt alle Mütter und ihre Kinder!

2 Kommentare zu „Dioxin im Bio-Ei / Veganes Rezept zum Muttertag“

  1. admin sagt:

    Und jetzt hat’s auch die Stiftung Warentest den Bio-Anhängern nochmal richtig gegeben (siehe auch letzter Beitrag auf der Startseite). Darf man sich nicht irre machen lassen davon, denn diese tollen Kritiker argumentieren doch immer an der Sache vorbei. Ich wünsche guten Appetit mit lecker Bio-Essen! Herzlich, Rosa W.

  2. Isa sagt:

    Liebe Rosa Wolff,
    vielen Dank für den Bericht über den Eierskandal.
    Er sprach mir aus der Seele. Oft habe ich das Gefühl, ich müsste mich rechtfertigen, wenn Bio-Lebensmittel mal wieder Tagesgespräch sind.
    Ich arbeite selbst im Naturkostgeschäft.
    In der “Schrot und Korn” habe ich von ihrem Buch gelesen und es mir daraufhin bestellt. Ich bin echt begeistert von den tollen, einfachen und sehr leckeren Rezepten.
    Vor allem die gefüllten Teigtaschen sind in meiner Familie als “hervorragend” eingestuft worden. Das ist die höchste Auszeichnung für ein Gericht bei uns!
    Außerdem war es höchst amüsant gechrieben. Ich musste oft herzhaft lachen.
    Besonders über die Beschreibung der Kiwis. “Spezies der Hartgammler”…Einfach köstlich!!
    Wir haben das Buch auch schon verschenkt, mal sehen, ob wir ein Feedback bekommen.

    Liebe Grüße

    Isa

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