Es ist angerichtet

Willkommen bei Arm aber Bio!
Schön, dass Sie den Weg auf diese Seite gefunden haben!
Sie finden also auch, dass Geldknappheit kein Grund sein sollte, schlecht zu essen und dass Bio das Beste für alle ist.

In loser Folge finden Sie hier Anregungen und Rezepte –
und Sie haben die Möglichkeit, selbst Kommentare und Tipps abzugeben.

Ein Wort zur Grundidee des Buchs: Nein, ich wollte damit nicht beweisen, dass man vom Hartz-IV-Satz prächtig schlemmen kann.
Ich halte den Regelsatz für zu niedrig – ich möchte mich nicht auf Dauer von 4,35 Euro am Tag ernähren müssen.
Wenn es aber doch passiert, dann möchte ich nicht schicksalsergeben jeden Anspruch fahren lassen und bloß darauf hoffen,
dass die Regierenden irgendwann die Güte haben, jedem ein menschenwürdiges Einkommen zuzubilligen.

Auch wenn es schwierig, ja fast unmöglich scheint, sich von derart wenig Geld den “Luxus” Bio zu leisten – den Versuch ist es allemal wert!
Und ist es nicht besser, es vielleicht nur halb zu schaffen, als es gar nicht erst zu auszuprobieren?

Mir ist bewusst, dass ich mich beim Versuch “Bio für wenig Geld” leichter tue als viele andere.
Erstens kann ich schon von Berufs wegen mit Lebensmitteln umgehen.
Zweitens habe ich als jemand, der immer selbständig gearbeitet hat, nicht nur üppige, sondern auch schon richtig magere Zeiten durchlebt
(das Stichwort “alleinerziehende Mutter” mag genügen).
Da ich aber immer leidenschaftlich gern gekocht, gegessen und Freunde bewirtet habe, habe ich notgedrungen gelernt, mit geringen Mitteln fein zu kochen.
Von daher hoffe ich, dass ich Ihnen mit Tipps und Rezepten beim schwierigen Thema “Arm aber Bio” ein bisschen weiterhelfen kann.

21. Februar
Vorhin kam eine Freundin vorbei, auf ein Glas Wein. Da Wein hungrig macht, musste rasch etwas zu essen her. Etwas Unkompliziertes. Im Tiefkühlfach entdeckte ich eine angebrochene Packung Blattspinat (ca. 300 Gramm waren noch drin), im Kühlschrank stand ein noch halbvoller Becher Schlagsahne, ein kleiner Rest Parmesan war auch noch da. Damit war klar, dass es Spinatnudeln geben würde. Nötig waren nun noch: 200 Gramm Spaghetti, 1 kleine Zwiebel, 1 Knoblauchzehe und etwas Butter.
Zubereitung:
Wasser für Spaghetti aufsetzen, leicht salzen, Nudeln darin kochen. Die dürfen ruhig zuerst fertig sein, denn sie werden, wenn sie fertiggekocht sind, in der Pfanne mit dem Spinat geschwenkt.
Die sehr feingewürfelte Zwiebel und den in Scheibchen geschnittenen Knoblauch in 1 EL Butter sanft andünsten, nach ein paar Minuten den Spinat dazugeben und bei mittlerer Flamme auftauen und garen. Mit dem Kochlöffel nachhelfen und die gefrorenen Spinatklumpen zerdrücken. Wenn die letzten Eisklümpchen vor der Hitze kapituliert haben, Sahne dazugießen und unterrühren. Salzen, pfeffern. Die gekochten Spaghetti mit in die Pfanne geben, einmal durchmischen, fertig. Lecker!
Eigentlich schmecken die Spinatnudeln schon so, ohne Käse, ganz wunderbar. Mit dem Parmesan war’s aber noch einen Tick reichhaltiger und würziger.
Kosten:
Es waren 2 anständige Portionen, gekostet haben sie ohne den Käse knapp unter 2 Euro. Für die circa 20 Gramm Parmesan sind nochmal etwa 70 Cent dazuzurechnen.
Fazit:
Es lohnt sich unbedingt, bei TK-Spinat im Sonderangebot zuzugreifen. Er lässt sich leicht portionieren, und bei Bedarf wird ein schnelles, feines Gästeessen daraus.

6. Februar

Gestern war in einer Pressemeldung zu lesen, dass Salat aus dem Glashaus – wie er im Winter vorwiegend angeboten wird – besonders häufig Pestizid-Rückstände enthält. In der Studie, die von Greenpeace in Auftrag gegeben worden war, wurde auch festgestellt: “Das gilt bei allen Supermarkt-Produkten mit Ausnahme der mit Bio-Siegel zertifizierten. Diese schnitten im Pestizid-Test erstaunlich gut ab.”
Das freut den Bio-Freund zwar, aber leider, leider ist Bio-Salat um diese Jahreszeit ziemlich kostspielig.

Da kam es mir gerade recht, dass heute im Biomarkt Karotten im Angebot waren, das Kilo zu 1,11 €! Klar, dass ich da zugreifen musste. Ich habe die Gelegenheit genutzt und eine Riesenportion einfachen, aber feinen Wintersalat auf Vorrat gemacht:

Die Zutaten dafür sind:
750 g Karotten, 20 g schwarze entsteinte schwarze Oliven, Saft von 1 Zitrone, 2-3 EL Olivenöl, 1 Knoblauchzehe, Salz.
Ein paar Korianderblättchen, wenn Sie sie auftreiben können, sind das i-Tüpfelchen auf dem Salat!

Die Karotten schälen, in sehr dicke – ca. 2 cm – Scheiben schneiden und knapp mit schwach gesalzenem Wasser bedeckt, gerade eben garkochen.
Abgießen (ich gieße die vitaminreiche Karottenbrühe in eine große Tasse und trinke sie mit Genuss) und in einer Schüssel mit Olivenöl und Zitronensaft begießen und mit einer kräftigen Prise Salz würzen. Die Oliven in Streifen schneiden, den Knoblauch durch die Presse drücken oder extrem fein hacken, dazugeben, einmal durchmischen. Wenn vorhanden, etwas Koriandergrün dazutun.

Die erste Portion schmeckt lauwarm absolut hinreißend.
Der Salat reicht für 3-4 mal und hält in einer Tupperdose im Kühlschrank 3 Tage.

Gekostet hat er:
Karotten 0,85 €, Oliven 0,40 €, Zitrone 0,35 €, Olivenöl 0,30 €, Knoblauch+Salz 0,10 €.
Sind 2,00 € ohne den Koriander, pro Portion also 0,50-0,70 €.

Koriander gab es im Biomarkt heute nicht, deshalb, ich gestehe es, habe ich ich mir welchen im “Shanghai-Markt” besorgt, eine ordentliche Menge für 1,50 €. Für den Salat habe ich nur ganz wenig gebraucht, wäre anteilig vielleicht mit 0,30 € zu veranschlagen.

Morgen wird es dann wohl Gemüse-Curry geben, ebenfalls aus den günstigen Karotten – mit ganz viel Koriander.

12. Januar
Welchen Preis billige Lebensmittel haben, haben gerade wieder die Meldungen über Wiesenhof-Geflügel gezeigt: Geschundene Kreaturen, die nach einem qualvollen Leben in engen Ställen auf sadistisch anmutende Weise getötet werden, liegen schließlich für 2,99 Euro pro Tier in den Kühltruhen der Supermärkte. Siehe auch: http://www.peta.de/wiesenhof.
Lieber gar kein Fleisch als so etwas!

In loser Folge werden Sie hier Rezepte passend zur Jahreszeit finden, die sich für wenig Geld aus Öko-Lebensmitteln zubereiten lassen.

Da bei dieser Kälte etwas Herzhaft-Pikantes guttut, schlage ich Ihnen heute eine Zwiebelsuppe vor.

Für eine große Portion (für 1 Person) brauchen Sie
200 g (1 sehr große oder 2-3 kleine Zwiebeln)
1 EL Öl oder Butter
1 Gemüsebrühwürfel
wenn vorhanden: 1 kleiner Schuss Weißwein
1-2 dünne Scheiben Weißbrot oder 1 Semmel (Brötchen), gerne vom Vortag
1 EL Butter
Pfeffer
2 EL geriebener Käse (Gouda, Emmentaler)

Utensilien: feuerfeste Suppentasse, ersatzweise kleiner Topf ohne Kunststoffgriffe

Zwiebel(n) häuten und in feine Ringe schneiden, in Öl oder Butter glasig dünsten.
1/2 Liter Wasser und den Brühwürfel hinzufügen und aufkochen. Evtl. 1/4 Glas Weißwein dazugießen. 15 Minuten köcheln lassen.
Backofen auf 200 Grad C vorheizen.
Suppe mit Pfeffer würzen.
Brot oder Semmelscheiben in Butter rösten.
Wer eine feuerfeste Suppentasse besitzt, füllt diese mit Suppe, legt 1 Scheibe geröstetes Brot oder 2-3 Semmelscheiben obenauf und bestreut das Ganze mit geriebenem Käse. Sonst die Suppe einfach im Topf lassen, mit Brot und Käse bedecken und in den Ofen schieben.
Im Ofen überbacken, bis sich eine appetitliche goldbraune Kruste gebildet hat.

4 Kommentare zu „Es ist angerichtet“

  1. Cialis sagt:

    9yibiK Excellent article, I will take note. Many thanks for the story!

  2. Rosa Wolff sagt:

    Liebe Kehrtraud, danke für den Tipp, den ich hier gern an alle weitergebe! Rosa

  3. Kehrtraud sagt:

    Den Backofen anheizen für eine Schüssel Suppe erscheint mir Energieverschwendung. Ich mache es so:
    Brot im Toaster dunkel toasten und sofort mit Käse belegen. AB damit in den Teller und dann mit der heißen Suppe übergießen. Aus esstechnischen Gründen viertle ich die Toasts.

  4. Christian Riemann sagt:

    Die Zwiebelsuppe habe ich zwar noch nicht ausprobiert aber die Fladen aus dem Buch, in der Pfanne gebraten, waren bereits ausgezeichnet!

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