Rezepte gegen den November-Blues

Den Wintereinbruch letztes Wochenende hat nun wirklich keiner gebraucht. Trauriges Ergebnis: Die Tomaten, von denen ich doch hoffte, dass die eine oder andere es noch schaffen würde, hold zu erröten, sind erfroren und mussten ihre letzte Reise auf den Komposthaufen antreten. Wie zum Hohn scheint jetzt die Sonne auf das leere Beet. Als Neu-Gärtnerin stelle ich also fest, dass eine gewisse Frustrationstoleranz vonnöten ist, um nicht zu verzagen.

Immerhin – dass im Garten nicht mehr viel los ist, verschafft mir endlich die Muße, mich wieder mehr ums Kochen und um die Website zu kümmern. Deshalb hier gleich zwei herbstlich-leckere Rezepte:

Kürbisspalten mit Gremolata

Gremolata ist eine italienische Gewürzmischung aus Petersilie, Knoblauch und Zitronenschale, sie gibt dem Kürbis eine frische Note.

Für 4 Personen
2 kleine Hokkaido-Kürbisse
1/2 oder 1 kleines Bund Petersilie
1-2 Knoblauchzehen
abgeriebene Schale von 1 Zitrone
5 EL Olivenöl
Salz

Kürbisse waschen, gut abtrocknen und schorfige Stellen wegschneiden. Halbieren, von Kernen und Fasern befreien,  in etwa 1 cm dicke Spalten schneiden und auf ein mit Backpapier belegtes Blech legen.

Petersilie und Knoblauch hacken, mit Zitronenschale, Olivenöl und etwas Salz verrühren und die Mischung auf den Kürbisspalten verteilen. Bei 180 Grad C in 15-20 Minuten backen.

Kleinere Mengen können Sie, um Energie zu sparen, auch in der Pfanne auf dem Herd zubereiten.


Und hier gleich noch eins:

Wirsingroulade mit Kartoffel-Sellerie-Apfel-Püree
und karamellisierten Zwiebeln

Herbstlicher geht’s nicht – da ist alles drin, was die Jahreszeit hergibt: Wirsing, Walnüsse, getrocknete Tomaten, Kartoffeln, Äpfel, Sellerie.

Für 2 Personen

1 kleiner Wirsing
100 g Bulgur
6 halbe eingelegte getrocknete Tomaten
5-6 Walnüsse
Salz, Pfeffer
100 ml Gemüsebrühe

Püree
2 große Kartoffeln
1/4 Sellerieknolle
1 Apfel
Salz

Zwiebelsauce
2 Zwiebeln
2 EL Bratöl
2 EL Ahornsirup
1 EL Apfelessig
1 EL Sojasauce

Utensilien: Pürierstab oder Kartoffelstampfer

Den Bulgur in 200 ml heißem Wasser einweichen.

Als erstes die Zwiebelsauce herstellen, denn die braucht Zeit, um schön langsam einzuköcheln.
Zwiebeln ganz ganz fein würfeln und in einer kleinen Pfanne oder einen kleinen Topf auf kleinster Flamme im Öl andünsten. Wenn die Zwiebeln glasig sind und schon zart bräunen, Ahornsirup, Sojasauce und Essig dazugießen und das Ganze langsam weiter einköcheln lassen. Wenn die Massen anzubrennen droht, wenig Wasser hinzufügen.

Während die Zwiebeln langsam vor sich hin schmurgeln, bereiten Sie Rouladen und Püree zu. Für die Rouladen 8 Wirsingblätter auslösen und 1 Minuten in kochendem Wasser blanchieren. Kalt abschrecken, abtropfen lassen.

Tomaten und Walnüsse hacken und mit dem eingeweichten Bulgur mischen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken.

Die dicken Rippenteile der Wirsingblätter flachschneiden. Auf jedes Wirsingblatt etwas von der Bulgurmischung setzen, die Blätter von den Seiten her übereinanderschlagen, zu Rouladen aufrollen und in einen Topf legen, in dem sie gerade eben Platz haben. Die Gemüsebrühe dazugießen. Zugedeckt auf kleiner Flamme garen. Die Brühe soll am Ende vollständig verkocht sein, wenn die Rouladen ein winziges bisschen ansetzen und sie leicht (!) bräunen, ist das in Ordnung, das gibt feine Röstaromen.

Gleichzeitig Kartoffeln und Apfel schälen, Sellerie putzen und alles klein würfeln, mit Salzwasser knapp bedeckt garen. Wenn Kartoffeln, Sellerie und Apfel gar sind, den größten Teil des Kochwassers abgießen und das Gemüse pürieren.

Rouladen mit Püree und Zwiebeln anrichten.

Köstlich dazu: Riesling

 

4 Kommentare zu „Rezepte gegen den November-Blues“

  1. nachtigallfan sagt:

    Die unreifen Tomatenmüssen gar nicht dunkel, eingewickelt oder gar in den Kühlschrank gelagert werden. Wenn man sie bei Zimmertemperatur lagert, werden sie schneller reif, wenn man sie bei ca. 14°C lagert, dauert es länger. Das ist vor allem sinnvoll, wenn man viele Tomaten unreif geerntet hat und sie über eine längere Zeit nachreifen lassen will, um sie nicht alle in kurzer zeit auf essen oder verarbeiten zu müssen.

  2. juli sagt:

    Hallo,
    das Nachreifen klappt tatsächlich ganz gut. Ich habe sie immer in Zeitungspapier eingewickelt und dann in den Kühlschrank gelegt.

    Viele Grüße
    Juli

  3. beetroot sagt:

    Hallo!
    Schade wegen Deiner Tomaten. Man kann sie auch vor dem Frost grün ernten und dann noch (dunkel) aufheben, sie reifen dann noch nach…
    Tolle Rezepte!
    Lg
    beetroot

  4. Ruben sagt:

    Wirsingroulade: sehr lecker!

Kommentieren


2 + = drei